Bordsteinabsenkung

Bordsteinabsenkung

In den Stadtteilen Sankt Augustins, zum Beispiel in Ort oder Meindorf, rieb man sich verwundert die Augen wegen vieler Baustellen-Absperrungen an den Straßenkreuzungen. Meistens dauerten diese Baustellen nur wenige Tage, dann aber konnte man feststellen, was sich Positives ereignet hat. Denn an diesen Stellen wurden der Bürgersteig und der Bordstein abgeflacht.

Für viele Menschen sind die hohen Bordsteine, die überall im Stadtgebiet anzutreffen sind, eine Herausforderung, denn sie bewegen sich mit Rollstuhl, Rollator, Kinderwagen im Stadtgebiet. Auch kleine Kinder, die verpflichtet sind, mit dem Fahrrad den Bürgersteig zu benutzen, müssen jedes Mal ab- und auf der anderen Seite wieder aufsteigen.

Diese Hindernisse wollen die GRÜNEN langfristig aus dem Weg räumen. Werden Straßen ganz neu gebaut, ist Barrierefreiheit schon Standard. Aber das dauert natürlich lange. Deshalb muss man auch an den Bestand ran. Bereits seit 2018 gibt es auf Initiative der Kooperation von SPD, GRÜNEN und FDP Haushaltsmittel für Bordsteinabsenkungen. Die wurden allerdings mehrere Jahre nicht abgerufen.

Erst in diesem Jahr kam Bewegung in die Angelegenheit. Die Stadtverwaltung erstellte in Zusammenarbeit mit den Ortsvorsteher*innen einen Plan, welche Kreuzungen barrierefrei umgestaltet werden sollen. Dabei stand im Vordergrund der Überlegung, welche Wegebeziehungen den Menschen wichtig sind. So sind zunächst vorrangig die Kreuzungen umgestaltet worden, die von vielen Menschen benutzt werden, sei es auf dem Weg zu den Kirchen, den Schulen oder den Kindergärten. Natürlich wurden die Vorgaben für Blindenleitsysteme mit kontrastreichen Material und Noppensteinen beachtet, damit Blinde und sehbehinderte Menschen die Übergänge ebenfalls sicher nutzen können. Die GRÜNEN finden es lobenswert, dass das zuständige Verwaltungsdezernat dieses Thema nun mit Nachdruck verfolgt.

So trägt die Stadt Sankt Augustin mit relativ wenigen finanziellen Mitteln (ca. 5.000 € pro Absenkung) dazu bei, den Fußverkehr attraktiver zu machen. Gleichzeitig ist diese Erleichterung natürlich auch ein klimapolitischer Beitrag, denn jeder Weg, der zu gut und barrierefrei zu Fuß im Ortsteil zurückgelegt wird, erspart einen zusätzlichen CO²-Ausstoß.

Es ist noch ein weiter Weg, bis möglichst alle wichtigen Kreuzungen in den Ortsteilen barrierefrei umgewandelt worden sind, aber ein Anfang ist gemacht. Der aktuelle Haushaltsplanentwurf der Verwaltung sieht jetzt dauerhaft Mittel für die schrittweise Umsetzung weiterer Absenkungen vor.