Schon seit Jahren setzen sich die GRÜNEN in Sankt Augustin dafür ein, die Straßenbeleuchtung zu modernisieren. Denn das hat viele gute Seiten: Geringerer Stromverbrauch führt zu weniger Treibhausgasausstoß und niedrigeren Kosten für die Stadt. Gleichzeitig kann moderne Straßenbeleuchtung deutlich insektenfreundlicher gestaltet werden.
Denn es gibt hier seit ein paar Jahren ganz neue Möglichkeiten: An die Stelle der zentral geschalteten Leuchten mit alten Lampen tritt die digital individuell gesteuerte und mit sparsamen LED ausgerüstete Technik. Sie macht es möglich, bestimmte Leuchten zu bestimmten Zeiten auszuschalten oder zu dimmen, sogar mit Bewegungssensoren.
Mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine Anfang 2022 und den daraufhin gestiegenen Strompreisen nahm das Thema in allen Städten und Gemeinden neue Fahrt auf. Auch diejenigen, die dem Thema bis dahin nicht so eine hohe Priorität einräumten, waren nun offen für eine Investitionen in neue Technik zur Straßenbeleuchtung.
Denn die Stadt Sankt Augustin gibt jährlich um die 500.000 Euro allein für den Strom aus und erst etwa die Hälfte der Leuchten ist auf LED umgerüstet.
In Sankt Augustin war das Thema jedoch zäh. Zunächst machte Bürgermeister Dr. Leitterstorf im Herbst 2022 den Vorschlag, die Leuchten nachts entweder ganz abzuschalten und allein dafür 100.000 Euro für „Laternenringe“ zur Kennzeichnung auszugeben, oder so weiter zu machen wie bisher. Nach Kritik des Stadtrates wurde dieser Vorschlag dann nicht weiterverfolgt. Man öffnete sich für eine schnellere Modernisierung der Leuchten.
Doch dann ging es dann um Probleme des kommunalen Haushaltsrechts. Denn die Stadt hat wenig Geld. Die Kämmerei des Bürgermeisters vertrat die Auffassung, es handele sich bei neuen LED-Leuchten um „laufende Ausgaben“ und nicht um eine Investition. Konsequenz: Man könne sich nicht so viele neue Leuchten leisten. Die GRÜNEN kritisierten diese Haltung und wollten schnell in mehr LED-Leuchten investieren. Es folgten verschiedene Beratungen in den Fachausschüssen mit Präsentationen der Stadtverwaltung zu Optionen. Dabei wurde das große Potenzial einer sparsamen digitalen Straßenbeleuchtung deutlich. Es wurde zudem klar: Die Fachverwaltung könnte hier schneller unterwegs sein, wenn man sie lässt. Konsequenz: Für den Haushalt 2023 beschloss der Rat auf Antrag der Mehrheit von SPD, GRÜNEN und FDP einstimmig, zusätzlich 200.000 Euro jährlich für Umrüstung der Straßenbeleuchtung bereitzustellen. Die zusätzlichen Mittel wurden im Haushalt als laufende Ausgaben eingestellt.
Zum neuen Haushalt 2024 nun sind die Ausgaben für sparsame LED und digitale Steuerung, wie von den GRÜNEN gefordert, als Investition dargestellt. Damit können haushaltstechnisch die Leuchten schneller modernisiert werden. Die GRÜNEN begrüßen diesen Kurswechsel des Bürgermeisters. Die nun anstehende schnellere Umstellung auf LED ist ein Erfolg des hartnäckigen Einsatzes der Ratsmehrheit aus SPD, GRÜNEN und FDP: Gut für Klima, Umwelt und das Stadtsäckel. Die GRÜNEN werden darauf achten, gerade die digitalen Potenziale stärker zu nutzen, um die Straßenbeleuchtung noch sparsamer und insektenfreundlicher zu betreiben.