Geflüchtete familiengerecht unterbringen – Politik setzt sich durch

Bahhof Sankt Augustin 2023 05 06 2 scaled
DCIM100MEDIADJI_0595.JPG

Die Unterbringung von Menschen ohne eigene Wohnung ist eine Verpflichtung, der Sankt Augustin wie jede andere Stadt nachkommen muss. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Geflüchtete, um Obdachlose oder um sonstige Menschen in Not handelt. Eigentlich gibt es dabei ja auch keinen Unterschied außer dem rechtlichen.

Da Wohnraum in Sankt Augustin rar ist, hält die Stadt deswegen immer die Augen offen nach passenden und finanzierbaren Unterbringungsmöglichkeiten und hält auch die Mitglieder der Stadtratsfraktionen darüber auf dem Laufenden.

Viel diskutiert wurde in den letzten Monaten nicht nur über den steigenden Druck, Unterbringungsmöglichkeiten zu schaffen, sondern auch über das alte Bauhofgelände in Menden. Die alte Unterkunft dort war abgebrannt. Nachdem eine neue Unterkunft in Massivbauweise dort nicht realisiert werden konnte, wurde ein Containerdorf geplant. Vor einigen Monaten beschloss der Sozialausschuss einstimmig, dafür Haushaltsmittel einzuplanen.

Für die Mitglieder der Kooperation aus SPD, GRÜNEN und FDP ging dies aber nur zähneknirschend und mit einem flauen Gefühl im Magen, denn nebenbei wurde erwähnt, dass dort Familien, also Frauen und Kinder aus der Ukraine, untergebracht werden sollten. Kinderfreundlich sieht anders aus als in einem Gewerbegebiet neben der Autobahn zu spielen. So bezeichnete Ria Roth, GRÜNES Ausschussmitglied, die Entscheidung auch nur als „die beste aller schlechten Lösungen“. Auf die Forderung nach kinderfreundlicher und -sicherer Gestaltung wurde hingewiesen.

Im Frühjahr sollte die Vergabe für die Container eingeleitet werden. Die Kooperationsfraktionen – immer noch unzufrieden mit der Unterbringung von Ukrainer*innen an dem Standort – stellten dazu einen Katalog aus 38 Fragen zusammen, die die geplante Unterbringung von Familien an diesem Standort von allen Seiten kritisch beleuchteten. Parallel wurden dazu Gespräche geführt.

Die Antwort der Verwaltung auf die Fragen brachte nun Erleichterung: Nach Abwägung aller Pros und Contras will nun auch die Verwaltung am Bauhof lieber alleinstehende Personen unterbringen! Familien sollen an anderen besser geeigneten Standorten untergebracht werden. Es wurde ein Vorteil darin gesehen, andere Einrichtungen leerziehen und sanieren zu lassen, die im Anschluss neu bezogen werden können.

So wurde es dann in der Sitzung des Gebäudeausschusses vom 26.04.2023 beschlossen. Aus Sicht der GRÜNEN Sozialausschussmitglieder: Ein voller Erfolg!